Links: Die ARD-Serie «Die Saat – Tödliche Macht». Rechts: Der Wirtschaftsthriller «Der Brotkönig»
Die neue ARD-Serie «Die Saat – Tödliche Macht» und der Wirtschaftsthriller «Der Brotkönig» handeln vom gleiche Thema: Dem Streben multinationaler Konzerne nach Macht über die weltweite Ernährung. In beiden Geschichten versuchen Konzerne mit Manipulationen, Intrigen und kriminellen Machenschaften Monopole über die Landwirtschaft und Ernährung zu erreichen. Aber die Serie und das Buch erzählen verschiedene Geschichten: In der ARD-Serie soll das Monopol über die Fusion zweier Konzerne realisiert werden, im Roman «Der Brotkönig» kämpft ein Konzern um Patente für Pflanzensorten, Gene und anderes Leben, um den weltweiten Lebensmittelmarkt zu beherrschen.
Während die Serie die typischen Merkmale eines Krimis aufzeigt, von den Schauspielern sehr gut gespielt ist, von der Sache her eher an der Oberfläche bleibt und einige Klischees bedient, lässt das Buch die Entwicklung der Helden und Bösewichte von früh an miterleben und macht ihr teils unglaubliches Handeln nachvollziehbar. Vor allem aber führt «Der Brotkönig» zahlreiche Methoden der Manipulation vor Augen, wie sie in Wirtschaft, Politik und Familien eingesetzt werden.
Karte von Buchbloggerin Kerstin Cornils zum Roman und Wirtschaftsthriller „Der Brotkönig“.
Das Cover zeigt sehr schön zwei Bereiche der Geschichte. Unten haben wir eine Figur, die auf einem Feld steht. Die Spurrillen des Treckers zeigen direkt auf die menschliche Silhouette. Darüber ist fast mittig der Titel des Romans in roten Großbuchstaben abgedruckt. Von oben ragt auf dem Kopf eine Wolkenkratzer Ansammlung in den Himmel. Auf einem der Hochhäuser steht ebenfalls eine Figur, hinter der scheinbar ein paar Vögel vorbei fliegen. Mir gefällt das Cover sehr gut. Es greift sehr schön die beiden wichtigen Parteien aus der Geschichte auf und setzt die passend ins Verhältnis.
Der Brotkönig von Lois Leander erschien bei tredition. Es ist ein fiktiver Wirtschaftsthriller über einen Konzernchef und einen jungen Naturwissenschaftler, die ihre ganz eigene Einstellung zum Patentrecht und was patentiert werden darf haben. Es ist eine Geschichte über Macht und Weisheit und inwiefern der Glaube an Gott dabei eine Rolle spielen kann. Da der Klappentext sehr wage bei der Konstellation der einzelnen Figuren bleibt, möchte ich hier gar nicht so viel verraten.
Für mich stechen vier Personen heraus, die für die Handlung essentiell wichtig sind. Davon möchte ich zwei kurz nennen. Zum Einen ist da Martin Elkberg, der junger Wissenschaftler. Ihn dürfen wir im Laufe der Geschichte näher kennenlernen und erfahren eine Menge zu seiner Einstellung gegenüber der Wissenschaft und zu Gott. Außerdem lernen wir seinen familiären Background kennen. Sehr schön finde ich hier die detaillierte Betrachtung seiner Aktivitäten und Beweggründe, so dass ich als Leser sein Handeln sehr gut nachvollziehen kann. Zum Anderen möchte ich noch Julius van Erpold erwähnen, den Konzernchef und die Figur, die nach immer mehr Macht strebt. Auch wenn ich ihn ab einem gewissen Punkt absolut unsympathisch fand, kann ich auch seine Beweggründe verstehen. Ihn durfte ich von klein auf kennenlernen und erfuhr so die ungeschminkte Wahrheit über seine Kindheit und Jugend, die alles andere als liebevoll und einfach war.
Gelungen finde ich den Einstieg in die Geschichte. Wie für einen spannenden Thriller essentiell, erfahre ich gleich zu Beginn, wohin die Reise gehen wird. Und darf dann in den folgenden sechs Teilen den Weg zum Ereignis beschreiten und dabei immer wieder überlegen, wie es soweit kommen konnte. Dabei bleibt die Endgültigkeit des Augenblicks im Unklaren. Mit sehr viel Detailarbeit werden Figuren und das Umfeld gezeichnet, so dass ich mir als Leser ein gutes Bild von allem machen kann. Mein Kopfkino lief sofort auf Hochtouren und so saß ich mit den Jungen Leuten im Club und hörte den Andeutungen zu. Ebenso verbrachte ich später viel Zeit im Anwesen, in dem Julius van Erpold aufwuchs und half gedanklich bei der Rosenpflege.
Fasziniert habe ich Zeile für Zeile gelesen und hatte dabei das Gefühl, dass das alles genauso passieren könnte. Wenn man sich die aktuelle politische Lage der Welt anschaut, ist das Szenario des Romans gar nicht soweit hergeholt. Ich hoffe allerdings, dass die Menschheit soviel Verstand besitzt, dieses nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Aber unsere Geschichte hat schon einmal an so einem Punkt gestanden, den man sich heute aus der Rückansicht nicht mehr vorstellen kann. An welchem Punkt ist der Weg zurück nicht mehr möglich? Diese Frage habe ich mir beim Lesen immer mal wieder gestellt und konnte dementsprechend nicht aufhören zu lesen.
Neben dem Streben nach Macht kommt auch die Frage nach der Liebe, Vergebung und der Selbstverantwortung zur Sprache. Es wird nicht nur das Böse detailiert dargestellt, sondern auch die Gute Seite kommt zu ihrem Recht. Dazu möchte ich dir folgendes Zitat mit auf den Weg geben, welches die Bedeutung von Liebe Vergebung und Selbstverantwortung nochmal verdeutlicht.
„Das bedeutet, dass wir füreinander da sein sollen, dass wie einander immer wieder vergeben sollen und dass jeder dafür verantwortlich ist, was er denkt, tut oder unterlässt.“
Besonders den letzten Teil vom Zitat finde ich sehr wichtig. Verdeutlicht er doch noch mal sehr schön, dass wir, jeder für sich, für unser Handeln verantwortlich sind und zwar nicht nur für das was wir tun, sondern auch für das, was wir eben nicht tun. So regt der Roman ganz nebenbei auch zum Nachdenken und zur Reflexion an. Was hätte ich in Martins Situation gemacht? Hätte ich den Mut aufgebracht? Ich kann diese Fragen für mich nicht wirklich beantworten. Vermutlich wäre ich bei dem ganzen Drohen und Einschüchtern irgendwann eingeknickt. So verdiente sich Martin von meiner Seite an immer mehr Respekt und bis zum Schluss gab ich die Hoffnung nicht auf.
Zwischendurch habe ich gedacht, muss soviel Hintergrundwissen zu den Figuren eigentlich sein? Doch genau diese Detailliebe führt zu den ausgereiften Charakteren, die wir hier im Thriller vorfinden. Wie schon erwähnt liegt ein Hauptaugenmerk auf Martin Elkberg und Julius van Erpold. Noch zu erwähnen sei Abraham, der seinem Namen nach einen ganz besonderen Platz in der Geschichte einnimmt und die grauenhafte Verknüpfung zwischen der realen Geschichte und dem fiktiven Thriller darstellt.
Mich hat der Roman tief beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Mein naturwissenschaftliches Herz hat die Geschichte förmlich verschlungen und hofft inständig, dass die Machenschaften im Roman niemals Realität werden. Abschließen möchte ich mit einem weiteren Zitat:
„Je stärker sich Vermögen und Macht bei wenigen Menschen konzentrieren, desto größer wird die Ohnmacht, das Elend, das Leid und die Frustration bei den anderen Menschen. Das führt zu Hass!“
Dem habe ich nichts weiter hinzu zufügen. Ich empfehle des Buch gerne allen, die sich für wirtschaftliche und wissenschaftliche Romane interessieren. Lass dich entführen in ein fiktive Umgebung, die scheinbar zur Realität wird, sobald du die Augen schließt, da sie mit solch einer Authentizität erzählt wird, dass man überlegen muss was Fiktion und was Wirklichkeit ist. Ein Buch, das ich wirklich jedem ans Herz legen kann, der vor dem Schrecken der Welt die Augen nicht verschließt. Und damit wandert es auf meine Top Ten für 2023.
Inhaltsangabe
Ein junger Pflanzenbau-Wissenschaftler entdeckt den ebenso wahnsinnigen wie realistischen Plan eines Konzernchefs, Macht über die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu erlangen. Der Wissenschaftler und der Konzernchef werden Gegner, keiner von beiden ist es gewohnt oder bereit, aufzugeben. Unterwegs mit entgegengesetzten Lebenszielen – der eine strebt nach Macht, der andere nach Weisheit – erfahren sie, wie Macht funktioniert, in der Familie, in der Politik und in der Wirtschaft. Ein Abenteuer um Macht und Weisheit, um den Glauben an sich selbst oder an Gott. Eine Geschichte um die Frage, wie es der Menschheit gelingen kann, zukunftsfähig zu werden.
Bibliografie
Autor: Lois Leander Genre: Wirtschaftsthriller Verlag: tredition ISBN: 978-3347463844 Erscheinungsdatum: 08. August 2022 Format: Taschenbuch, gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon* Seitenzahl: 640 Leseexemplar: Ja Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Lois Leander zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Ein junger Pflanzenbau-Wissenschaftler entdeckt den ebenso wahnsinnigen wie realistischen Plan eines Konzernchefs, Macht über die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu erlangen. Der Wissenschaftler und der Konzernchef werden Gegner, keiner von beiden ist es gewohnt oder bereit, aufzugeben. Unterwegs mit entgegengesetzten Lebenszielen – der eine strebt nach Macht, der andere nach Weisheit – erfahren sie, wie Macht funktioniert, in der Familie, in der Politik und in der Wirtschaft. Ein Abenteuer um Macht und Weisheit, um den Glauben an sich selbst oder an Gott. Eine Geschichte um die Frage, wie es der Menschheit gelingen kann, zukunftsfähig zu werden.
Zur Geschichte
Vordergründig lässt «Der Brotkönig» miterleben, wie ein Mann von Zürich aus einen Konzern aufbaut, mit Geschick, Skrupellosigkeit und Konsequenz, und wie ihn habsüchtige Manager, gewissenlose Politiker und korrupte Behörden unterstützen. Der Konzernboss erreicht immer grösseren Einfluss auf die weltweite Nahrungsmittelproduktion, doch dann erwächst ihm ein Gegner, ein junger Wissenschaftler, der nicht glaubt, dass Geld und Macht der Sinn des Lebens sind. Der Wissenschaftler nimmt den Kampf gegen den genialen, aber verheerenden Plan des Konzernchefs auf, obwohl das eigentlich aussichtslos ist.
Auf einer zweiten Ebene zeigt der Roman, der in mehreren europäischen Ländern spielt, wie verschiedene Leben aufeinander wirken, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, und wie eine Generation der nächsten nicht nur Güter vererbt, sondern auch Charakter, Stärken und Schwächen. «Der Brotkönig» ist ein Abenteuer um den Sinn des Lebens, um die Frage, an was man glaubt und darum, was das für Folgen hat.
Der beschriebene Kampf um die Macht über die weltweite Ernährung (mittels Gentechnik und Patenten) ist im Buch zwar Fiktion, aber der Autor hat viele Jahre in der Forschung gearbeitet und festgestellt, dass der Kampf um die Ernährung (via Patentierung von Saatgut und weiterem Leben) tatsächlich läuft.
Rezensionen
Bei OrellFuessli bzw. Thalia ist die Bewertung von 10 Lesern bei 4,9 Sternen. Bewertungen gibt es auch auf Amazon, Hugendubel, Weltbild etc. Nach der Veröffentlichung des Romans «Der Brotkönig» hat der Autor bei Lovelybooks eine Leserunde veranstaltet. Inzwischen sind dort 17 Rezensionen und Bewertungen mit einem Durchschnitt von 4,7 Sternen eingegangen.
Die Leser schreiben von einem spannenden und realistischen Wirtschaftsthriller, von packend, beängstigend nah an der Realität, von brandaktuellem Thema, von aufrüttelnd und mutmachend.
Achtung: Bitte Buch-Format sorgfältig wählen. Oft wird anstelle des normalen Taschenbuchs fälschlich ein Grossschrift-Buch bestellt (wohl weil es günstiger ist), aber dann erhält man nur 3 der 6 Buchteile und ein Buch mit ungewöhnlich grosser Schrift (für Menschen mit Sehschwäche).
Bestellt werden kann in Buchhandlungen, bei zahlreichen Anbietern im Web oder auch bei Tredition, dem Verlag.
Rezension zum Roman und Wirtschaftsthriller DER BROTKÖNIG von Buchreisender auf Lovelybooks:
In Der Brotkönig zeigt Lois Leander ein beängstigendes und realistisches Szenario auf. In seinem Thriller zeigt er den Kampf um das Machtmonopol über den Getreideanbau. Ein Wissenschaftler, Martin Elkberg, versucht zu verhindern, dass der Konzernchef Julius van Erpold die weltweite Nahrungsmittelproduktion unter seine Befehlsgewalt bringt!
Wer letztendlich diesen ungleichen Machtkampf gewinnt und welcher Weg, auch in der Realität, der Richtige sein könnte, ist eindrücklich und sehr spannend geschrieben. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Szenario niemals Wirklichkeit wird.
Der Brotkönig ist ein wirklich spannender und interessanter Thriller, kurzweilig und beängstigend realistisch.
Was für ein Buch. Wer meine Aktionen wie Weekly Reading und Saturday Sentence verfolgt hat, weiss dass ich ziemlich begeistert von dem Buch war, selbst wenn ich lange gebraucht habe, es zu lesen. Es ist gar nicht so leicht, dieses Buch zu beschreiben. Wir erleben hier, wie eine Kindheit in ungeliebtem Umfeld zu verschiedenen Erwachsenen führen kann. Der eine wird machtgierig, der andere besonnen und gottgläubig. Ein Menschenfreund.
Was hat dieses Buch, diese Geschichte so spannend gemacht? Eigentlich ist das doch ein sehr trockenes Thema. Gesetze, Patente, Behörden.
Mich hat fasziniert, dass der Autor diese Geschichte wirklich so realistisch aufgebaut hat und auch so verständlich geschrieben hat, dass ich fast allem folgen konnte. Es gab paar kleine Ausnahmen, die aber unerheblich waren. Auch gab es mal paar Seiten, die bisschen Länge hatten, aber auch das war unerheblich.
Absolut fasziniert hat mich, wie der Autor einen an die Hand nimmt und einem nach und nach die Wege zeigt, die gegangen werden, um eine solche Änderung der Patente, für Unglaubliches umzusetzen. Ich war so geflasht, wie komplex diese Denkweise ist und wie man hier den Überblick behält, damit es noch nachvollziehbar ist. Wer hätte gedacht, dass so ein Thema wirklich spannend werden könnte? Einfach die Denkweise – Texte so zu verschachteln und mit Paragraphen zu versehen, dass irgendwann keiner mehr folgen kann und somit eine Genehmigung zu erhalten. Und das ist nur ein Beispiel.
Dann kam Martin und schlüsselt genau diese Texte auf. Jeder weiss jetzt was van Erpold vorhat.
Der Kampf beginnt.
Es war so faszinierend, wie meine Gedanken hin und her gesprungen sind. Einmal denke ich – ja die Patentlobby hat doch schon recht. Aber nein – so geht das nicht, es muss eine andere Lösung her. Aber ja, es muss ja auch alles finanziert werden. Dann wieder lese ich von Martin und denke – ja – genauso muss es gehen. Also das Gehirn ist wirklich oft am Jonglieren.
Das Ende ist überraschend. Oder auch nicht? Genie und Wahnsinn liegen einfach zu nah beieinander. Hätte man das auch kürzen können? Ich bin mir nicht sicher. Gedanken habe ich mir schon darüber gemacht. Aber ich denke die Struktur wäre dann verloren gegangen.
Schreibstil: Ein faszinierender Schreibstil. So ein komplexes Thema und Handlung verständlich zu schreiben. Das ist schon eine besondere Begabung. Wenn es sehr wissenschaftlich wurde, hatte es manchmal was von einem Bericht. Aber immer noch verständlich.
Charaktere: Durch den langsamen Aufbau der Geschichte haben die Charaktere genug Zeit bekommen sich zu entwickeln.
Spannung: Ich fand die Spannung gelungen. Nicht unbedingt Thrillerspannung, sondern einfach „Ich-will-unbedingt-wissen-Spannung“, Ihr wisst was ich meine.
Fazit: Ein richtig spannender Wirtschaftsthriller. Die Geschehnisse sind so verständlich geschrieben, dass man manchmal doch versteht, warum es Menschen gibt, die komplizierte Texte und Gesetze spannend finden. Diese Raffinesse, die in manchen Texten steht. Aber natürlich ist dieses ganze Thema spannend. Wie soll die wachsende Zahl der Menschheit denn weiterhin ernährt werden? Wie soll das finanziert werden? Ein wirklich hochinteressantes und auch aktuelles Thema. Die Menschen wollen Essen und Leben – aber es interessiert nicht, wie das von statten geht. Hier kann man mal einen Blick hinter die Kulissen ergattern und alles ist wirklich gut verständlich beschrieben.